Volltextsuche

Sie sind hier: Politik & Verwaltung / Ratsinformationssystem

Ratsinformationssystem

Auszug - Beratung zum Projekt "Rechenzentrum", Mehrower Weg 2, OT Eiche  

öffentliche Sitzung des Ortsbeirates Eiche
TOP: Ö 7 Beschluss:IV-2023/3091
Gremium: Ortsbeirat Eiche
Datum: Mi, 10.01.2024 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:00 - 21:55
Raum: Gemeindezentrum Eiche, Ahrensfelder Chaussee 35, OT Eiche
Ort: 16356 Ahrensfelde
IV-2023/3091 Vorstellung des Projektes "Rechenzentrum", Mehrower Weg 2, OT Eiche
   
 
Status:öffentlich  
Federführend:Fachbereich II - Ortsentwicklung Bearbeiter/-in: Schwarz, Swen

Frau Tietz begrüßt die Projektplaner und erläutert kurz die Vorgehensweise.
 

Der Ortsbeirat hat sich bereits mit der Thematik intensiv beschäftigt. Ein Rechenzentrum in Ludwigsfelde wurde besucht und gleichzeitig erfolgte der Austausch mit Anwohnern. Alle Ergebnisse wurden in einem Fragenkatalog gesammelt, welcher nach der Präsentation vorgetragen wird. Gleichzeitig wird der Investor/Projektplaner gebeten, die Fragen des Kataloges schriftlich zu beantworten.

 

Nachdem der Investor in der Sitzung vom 08.11.2023 das Projekt vorstellte, wurde es überarbeitet, ergänzt bzw. verändert. Herr Jansen stellt mit Hilfe einer Präsentation das Projekt erneut vor.

 

Möglich ist die Absenkung des Bauwerkes um ca. 2 m und die Schaffung eines Erdwalls von 4 m Höhe mit einer immergrünen Bepflanzung (auch schon mit großen Bäumen), womit sich die absolute Gebäudehöhe erheblich verringert.

Die Kühlaggregate mit einer zusätzlichen Höhe von 6 m auf dem Dach sollen verblendet werden.

Kompensationsmaßnahmen sollen im Ortsteil nach gemeinsamer Abstimmung erfolgen.

Die Verkehrsbelastung soll lt. Prognose nicht höher ausfallen als beim Betrieb der Gewächshausanlage.

Die Einhaltung der in Wohngebieten zulässigen Geräuschemissionen wird zugesichert bzw. soll sogar um 5 dB unterschritten werden.

 

Es gibt bereits Interessenten als Betreiber des Rechenzentrums – eine Bekanntgabe derer wäre allerdings noch verfrüht.

 

Für die Sicherung des bestehenden Gewächshauses ist für den Fall der Aufstellung eines
B-Planes ein Wachdienst und Videoüberwachung möglich.

 

Der Fragenkatalog des Ortsbeirates (siehe Anlage) wird vorgetragen. Die Beantwortung einiger Fragen erfolgt teilweise sofort.

 

1.  Ist ein vorhabenbezogener Bebauungsplan möglich?

Davon wird abgeraten, es würde statt des Sondergebietes „Gewächshausanlage“ das Sondergebiet „Rechenzentrum“ entstehen – alle Forderungen der Gemeinde können dort einfließen, z.B. wäre es möglich, dass die Notstromaggregate zum Zeitpunkt der Bebauung auch mit Wasserstoff betrieben werden. Die Anforderungen an Rechenzentren ändern sich. Dies würde zu vielen Änderungen des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes führen.

  

2. Wie kann die Nähe der Kita speziell in der Bauphase berücksichtigt werden?

Die Möglichkeit einer separaten Baustraße wird geprüft.

 

3. Wie lang ist die Bauphase (ca. 2 Jahre) und welche Lärmbelastungen können auftreten?

Die vorgesehenen Gebäudehöhen sind technologisch notwendig, das äußere Aussehen des Baukörpers kann im städtebaulichen Vertrag geregelt werden (Farbgebung oder Be-grünung). Die Gründung des Gebäudes ist baugrundabhängig und kann z.Z. nicht bestimmt

werden. Es sollen möglichst keine Transporte von Erdreich erfolgen, um keinen zusätzlichen Verkehr zu produzieren.

 

Zu 9. Welchen Einfluss wird das geplante Gebäude auf das Mikroklima haben?

Durch den Ortsbeirat erfolgt der Hinweis auf die bestehenden Kaltluftschneise.

 

Zu 10. Auf eine mögliche Lichtverschmutzung wird hingewiesen.

Alternativen der Beleuchtung sind möglich.

 

Weitere Fragen werden vorgetragen, deren Beantwortung erfolgt schriftlich.

  

Zu 14. Welche Alternativen zum geplanten Rechenzentrum gibt es?

Die Antwort lautet keine.

 

Frau Kreutzer fragt ob Arbeitsplätze für Bewohner der Gemeinde bereitgestellt werden und was im Falle eines Brandes auf die FFW zukommen würde.

Diese Fragen werden im weiteren Verfahren geklärt.

 

Die Öffentlichkeit wird hergestellt, die Bürger melden sich zu Wort.

 

Herr Kaiser aus der Moselstraße möchte wissen, welche gefährlichen Betriebsstoffe eingesetzt werden und welche Feinstaubbelastung zu erwarten ist.

Antwort: Die Trafos können eingehaust und die Abluft gefiltert werden.

 

Herr Rosenfeld ebenfalls aus der Moselstraße fragt, wie die Kühlung erfolgen soll und wie viel Wasser dazu benötigt wird. Außerdem verweist er auf das BimschG-Verfahren durch das  Landesumweltamt. Wieso werden 5 dB (A) weniger angegeben, wenn es sich hierbei um einen Schwellenwert handelt.

Antwort: Die geplante Luftkühlung würde nur an extremen Hitzetagen mittels Wasserkühlung unterstützt. Dazu liegt eine wasserrechtliche Erlaubnis für 6.000 l/Jahr vor. Die übrigen Sachverhalte werden im Verfahren geklärt.

 

Was sagen und meinen die Anwohner anderer Rechenzentren, so Frau Knobloch aus der Moselstraße.

Frau Tietz antwortet, dass sie nicht in die Planung einbezogen wurden. Während der Bauphase gab es eine hohe Belastung, auch durch die dortige Pfahlgründung und die Testphasen der Notstromaggregate.

 

Herr Walter erläutert die Lärmbelastung.

Es folgt der Hinweis, dass dies im weiteren Verfahren geklärt wird. 

 

Herr Wendt aus dem Birkenring bittet um Informationen zur Lärmemission, z.B. produziert ein Staubsauger in etwa die genannten 65 dB an Lärm. Der Betrieb der Notstromaggregate sollte nicht lauter sein, als der allgemeine Betrieb des Rechenzentrums.

Hier gibt es Klärungsbedarf.

 

Was passiert mit dem Regenwasser, fragt Frau Kiekebusch aus der Dorfstraße.

Dies wird im weiteren Verfahren mittels eines Entwässerungskonzeptes geklärt (Verbleib auf dem Grundstück und/oder Zwischenspeicherung).

 

Herr Gesirich aus dem Immenweg bedankt sich im Vorfeld für die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung und für den Einblick in die Visionen, was geplant wird. Er selbst kommt aus der Branche und macht auf die Arbeitsweise des Rechenzentrums aufmerksam, die Anlagen laufen 24/7 und das 365 Tage im Jahr. Die Wohnbebauung in einer Entfernung von ca. 250 m sollte bezüglich der Lärmimmissionen beachtet werden.

 

Herr Ruf aus Eiche fragt nach der Laufzeit der Notstromaggregate und nach möglichen Alternativen zum Rechenzentrum.

Die Laufzeit beträgt pro Aggregat ca. eine Stunde pro Monat und wird derzeit als alternativlos angegeben.

  

Herr Schulz aus dem Immenweg arbeitet selbst in einem Rechenzentrum. Er möchte gern wissen, welche Anschlussleistung bzw. wie groß die ET Leitungen geplant werden.

Von e-dis zugesagt sind 40 MW. Über etwas anderes kann im Moment nicht gesprochen werden.

  

Herr Kamirschak findet, dass das Vorhaben keine Bereicherung für Eiche ist.

 

Der Ortsbeirat wird sich in einer weiteren Sitzung mit der Thematik beschäftigen, sobald die Projektplaner/Investoren die Fragen des Katalogs beantwortet haben.