Wie läuft der Bundesweite Warntag ab?
Gegen 11:00 Uhr löst das BBK die Probewarnung über das sogenannte Modulare Warnsystem aus. Mit diesem System sind sehr viele Warnkanäle verknüpft, u. a. die Warn-App NINA. Gleichzeitig lösen die teilnehmenden Länder und Kommunen ihre lokalen Warnmittel wie zum Beispiel Sirenen aus. Gegen 11:45 Uhr erfolgt für die meisten Warnmittel die Entwarnung der Probewarnung. Nähere Informationen finden Sie unter: www.bbk.bund.de/bundesweiter-warntag
Warnsystem steht für reale Lagen zur Verfügung
Das Warnsystem ist auch während der bundesweiten Probewarnung am 12. September jederzeit einsatzbereit. Bei Bedarf können die zuständigen Behörden wie gewohnt die Menschen über das Modulare Warnsystem und seine Kanäle erreichen und vor realen Gefahren warnen.
Ziel des bundesweiten Warntags, der im Jahr 2020 zum ersten Mal durchgeführt wurde, ist es, die in Deutschland vorhandene Warninfrastruktur in einem abgestimmten Prozess auf allen staatlichen Ebenen zu erproben. Gegebenenfalls noch vorhandene Schwachstellen können dabei identifiziert und im Anschluss behoben werden. Der Probealarm zielt zugleich darauf ab, die Bevölkerung für das Thema Warnung in Notlagen zu sensibilisieren, sie mit den verschiedenen Mitteln der Bevölkerungswarnung vertraut zu machen und über das richtige Verhalten im Ernstfall zu informieren.
Was genau passiert am Bundesweiten Warntag?
Der Bundesweite Warntag dient der Erprobung der Warnsysteme. Das Auslösen der Warnmittel lädt aber auch ein, sich über die Warnung der Bevölkerung zu informieren.
Am Bundesweiten Warntag wird ab 11:00 Uhr eine Probewarnung in Form eines Warntextes an alle am Modularen Warnsystem (kurz: MoWaS) des Bundes angeschlossene Warnmultiplikatoren (z. B. Rundfunksender und App-Server) geschickt.
Die Warnmultiplikatoren versenden die Probewarnung zeitversetzt an Warnmittel wie Fernseher, Radios und Smartphones. Dort können Sie die Warnung dann lesen und/oder hören.
Parallel können auf Ebene der Länder, in den teilnehmenden Landkreisen und Kommunen verfügbare kommunale Warnmittel ausgelöst (z. B. Lautsprecherwagen oder Sirenen) werden.
Gegen 11:45 Uhr erfolgt eine Entwarnung über die Warnmittel und Endgeräte, über welche zuvor die Warnung versendet wurde. Über Cell Broadcast wird derzeit noch keine Entwarnung versendet. Die Möglichkeit, auch über diesen Warnkanal zu entwarnen, wird derzeit u. a. von den Mobilfunknetzbetreibern geprüft.
1. Warnung über MoWaS
Das Modulare Warnsystem (MoWaS) wird gemeinsam von Bund und Ländern für den Zivilschutz und Katastrophenfall genutzt. Am bundesweiten Warntag wird ab 11:00 Uhr eine Probewarnung in Form eines Warntextes an alle angeschlossenen Warnmultiplikatoren zur Veröffentlichung geschickt:
- Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten,
- einen Großteil der privaten Medienhäuser,
- Behörden, Organisationen und Unternehmen (z.B. Deutsche Bahn),
- Internet- und Pagingdienste,
- App-Betreiber (z.B. Warn-Apps NINA, KATWARN, BIWAPP).
Seit dem Warntag 2022 können Bürgerinnen und Bürger auch Feedback geben. Hierfür hat das BBK die Möglichkeit einer Rückmeldung über die Warn-App „NINA“ sowie über die Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe geschaffen.
2. Warnung über Cell-Broadcast
Die Probewarnmeldung wird in diesem Jahr erstmals auch über die Cell-Broadcast-Technik verschickt. Hiermit können rund die Hälfte aller Handys in Deutschland direkt erreicht werden. Die Warnmeldung erreicht die Mobilfunkteilnehmenden in Form einer Text-Nachricht, ähnlich einer SMS. Je nach Warnstufe der Nachricht können auch akustische Alarmsignale ausgelöst werden, selbst wenn das Mobiltelefon auf stumm geschalten ist.
3.Warnmittel der Landkreise
Auf Ebene der Länder werden die am Warntag teilnehmenden Landkreise zusätzlich die in ihrem Zuständigkeitsbereich befindlichen und nicht an das MoWaS angeschlossenen Warnmittel manuell auslösen. Hierzu gehören insbesondere die im jeweiligen Zuständigkeitsbereich befindlichen Sirenen, soweit diese bereits dem aktuellen Stand der Technik entsprechend modernisiert wurden. Die Warnung und Entwarnung der Bevölkerung erfolgt dabei über zwei unterschiedliche Tonfolgen:
Die Entwarnung der Bevölkerung – sowohl über MoWaS als auch über die kommunalen Warnmittel – erfolgt während des Warntags um 11:45 Uhr.
Hinweis: Der erste bundesweite Warntag am 10. September 2020 löste ein großes mediales Echo aus. Vor allem die Tatsache, dass an manchen Orten keine Sirenensignale zu hören waren, wurde kritisch wahrgenommen. Gründe hierfür waren, dass Sirenen in einigen Kommunen nach Ende des Kalten Krieges sukzessive abgebaut wurden oder vorhandene Sirenen technisch nicht in der Lage waren, die Signale für die Bevölkerungswarnung und -entwarnung zu senden. Im Landkreis Barnim wurde bereits ein Großteil der bestehenden Sireneninfrastruktur ertüchtigt. Mitunter kann es jedoch in einzelnen Bereichen des Landkreises, in denen die Ertüchtigung der Warnanlagen noch nicht abgeschlossen ist, dazu kommen, dass die Sirenenalarmierung während des Warntags ausbleibt.
Irritationen vorbeugen
Mit der Durchführung des Warntags, insbesondere mit der Alarmierung über die Cell-Broadcast-Technologie und Sirenen, sind unweigerlich akustische Beeinträchtigungen z. B. im Schulbetrieb oder für Schichtarbeitende während der Ruhephase verbunden. Die Cell-Broadcast-Warnung lässt sich nicht ausschalten.
Wie verhalte ich mich im Ernstfall?
Beim bundesweiten Warntag handelt es sich um einen übergreifenden Probealarm. Für alle Bürgerinnen und Bürger, die nicht selbst Bestandteil der Alarmierungskette sind, ergibt sich daraus kein konkreter Handlungsbedarf.
Bei Sirenenalarm (1 Minute auf- und abschwellender Heulton) gilt ansonsten prinzipiell: Es besteht für Sie eine Gefahr!
- Bewahren Sie Ruhe,
- informieren Sie sich in den Medien (z.B. Lokalradio) über offizielle Warninformationen,
- schließen Sie Fenster und Türen,
- schalten Sie Klimaanlagen und Belüftungen aus,
- helfen Sie Kindern und hilfsbedürftigen Menschen,
- informieren Sie Ihre Nachbarn.
Bei Warnungen über andere Warnmittel erhalten Sie in der Regel Empfehlungen, was Sie zu Ihrem Schutz tun können oder wo Sie weitere Informationen erhalten. Darüber hinaus hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Tipps und Checklisten für die Vorsorge zusammengestellt. Alle Broschüren können Sie von der BBK-Webseite herunterladen.